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Fahrzeuge, Technik
vespa-fan
08.11.2007, 09:43 Uhr
Spritsparend fahren
So, ein Blick auf die momentanen Spritpreise reicht ja aus, um zu verstehen, warum ich diese Frage mal stelle!
Seit ich die Preise gesehen hab, schalte ich auch gerne mal etwas früher hoch als sonst;
Bsp:
- bei 25 bis 30 kmh schalte ich schon in den dritten Gang (sprich bei ca. 1800 U/min), dann liegt die Drehzahl bei ca. 1200 bis 1400 U/min
- genauso schalte ich nun bei 40kmh in den 4. Gang (drehzahl liegt auch im Bereich von 1200 U/min)
(Der Motor muckt dabei nicht auf, d.h. er ist nicht kurz vor'm ausgehen oder so,... )
nun wollte ich fragen, ob so ein radikales früh-hochschalten tatsächlich sprit sparend ist oder ob ich damit das totale gegenteil erreiche und durch das niedertourige Fahren mehr verbrauche?
Normalerweise (bei halbwegs akzeptablen Spritpreisen ;) ) fahre ich bei 1500 bis 1700 Umdrehungen, mit dieser Fahrweise erreiche ich auch einen Verbrauch von ca. 7l/100km in der Stadt.
Unser Auto ist übrigens ein ford Escort BJ. 96, Diesel.
FLiszt
08.11.2007, 10:06 Uhr
zu: Spritsparend fahren
Wirf einfach einen Blick auf die Leistungskurve deines Motors, dann beantwortet sich die Frage fast von selbst.
Mit dem viel zu fruehen Schalten betreibst du deinen Motor dauernd in einem Bereich, wo der Treibstoff am ineffizientesten in Vortrieb umgesetzt wird.
Besser ist es, die Gaenge auszudrehen und moeglichst schnell auf eine Geschwindigkeit zu beschleunigen, in der du einfach Rollen lassen kannst. Bei niedrigen Geschwindigkeiten braucht man fuer das Rollen kaum Sprit (Luftwiederstand steigt im Quadrat der Geschwindigkeit und ist bei Stadtverkehrstempo sehr gering).
Ich hab keine Ahnung, warum Fahrschulen und Fahrlehrer - trotz das Gegenteil beweisender Messungen - immer noch das Maerchen vom fruehen Schalten erzaehlen.
Betreibt eure Motoren einfach im optimalen Bereich, das ist meist das oberste Drittel des Drehzahlbandes vor dem roten Bereich.
Beispiel:
3er BMW (Benziner) beim Beschleunigen nicht unter 4000 fallen lassen, Rollen mit 3000.
Toyota HJ61 (Diesel) Beschleunigen zwischen 2500 und 4000, Rollen mit 1800.
Honda CBR600 (Motorrad, Benzin) Beschleunigen zwischen 9000 und 15000, Rollen mit 7000-9000.
Ihr seht schon, das ist sehr stark Fahrzeugabhaengig, deswegen mein Rat mal die Leistungskurve des Motors anzuschauen. Ihr braucht den Bereich mit dem hoechsten Drehmoment.
Georg_g
08.11.2007, 18:09 Uhr
zu: Spritsparend fahren
»Ich hab keine Ahnung, warum Fahrschulen und Fahrlehrer - trotz das Gegenteil beweisender Messungen - immer noch das Maerchen vom fruehen Schalten erzaehlen.«
Das könnte daran liegen, dass es keine Märchen sind. Ganz im Gegensatz zu deinen abenteuerlichen Aussagen:
»im optimalen Bereich, das ist meist das oberste Drittel des Drehzahlbandes vor dem roten Bereich.«
Falsch ist auch die Aussage, man solle einen Motor immer im Bereich des höchsten Drehmomentes betreiben. Bei dieser Drehzahl ist zwar der spezifische Kraftstoffverbrauch am niedrigsten, also das Verhältnis aus verbrauchter Kraftstoffmenge und abgegebener Leistung. Wenn ich aber nur eine sehr niedrige Motorleistung benötige (oder beim Ausrollenlassen gar keine), dann interessiert nur der tatsächliche und nicht der spezifische Kraftstoffverbrauch. Letzterer ist eigentlich nur bei Motoren interessant, die mit konstanter Drehzahl betrieben werden, z.B. Aggregate zur Stromerzeugung.
»Rollen mit 3000.«
Es gibt keinen vernünftigen Grund, mit 3000 1/min rollen zu lassen, wenn der Motor die gleiche Leistung auch bei 1200 1/min erbringt.
Richtig ist allerdings auch, dass der Einfluss der Drehzahl auf den Verbrauch allgemein überschätzt wird. Wenn ich beispielsweise mit konstant 50 km/h dahinrolle, dann benötigt der Motor zur Überwindung der Fahrwiderstände eine gewisse Leistung. Diese Leistung ist zunächst mal vom Gang und damit von der Drehzahl unabhängig. Dass bei höheren Drehzahlen der Verbrauch etwas steigt, liegt daran, dass der Motor dann eine höhere innere Reibung aufweist, die natürlich auch erst überwunden werden muss.
Einen viel größeren Einfluss auf den Verbrauch hat eine gleitende Fahrweise. Jedes Abbremsen bedeutet, dass ich die zuvor teuer investierte Energie in nutzlose Wärme umwandele. Der Idealfall wäre also eine Fahrweise ganz ohne Bremsen. Dazu muss man sehr früh ausrollen lassen und den Schwung nutzen, was natürlich im großen Gang wiederum viel besser geht, weil hier die Motorbremswirkung geringer ist.
tolu
08.11.2007, 18:35 Uhr
zu: Spritsparend fahren
FAUSTREGEL: bei Benziner unter 2.0 l zw. 2000 und 2500 schalten
über 2.0l bei zw. 1700 und 2200
bei diesel unter 2.4l bei zw. 1500 und 2000
über 2.4l zw. 1200 und 2000
das sind fausregeln für pkw motoren. also nur als richtwert nehmen. kommt auch immer auf umstände an wie: beladung, turbo/kompressor etc.
FLiszt
09.11.2007, 03:05 Uhr
zu: Spritsparend fahren
»Das könnte daran liegen, dass es keine Märchen sind. Ganz im Gegensatz zu deinen abenteuerlichen Aussagen:
»im optimalen Bereich, das ist meist das oberste Drittel des Drehzahlbandes vor dem roten Bereich.«
Falsch ist auch die Aussage, man solle einen Motor immer im Bereich des höchsten Drehmomentes betreiben.«
Nein wart mal so abenteuerlich ist das garnicht, denn wie du richtig feststellst, ist
»Bei dieser Drehzahl ist zwar der spezifische Kraftstoffverbrauch am niedrigsten, also das Verhältnis aus verbrauchter Kraftstoffmenge und abgegebener Leistung.«
Genau. Also fuer wenig Sprit viel Vorschub, ist genau das was wir wollen. Damit kommen wir naemlich am billigsten in den Bereich, wo
»... ich aber nur eine sehr niedrige Motorleistung benötige (oder beim Ausrollenlassen gar keine), dann interessiert nur der tatsächliche und nicht der spezifische Kraftstoffverbrauch.«
Besser haette man es nicht ausdruecken koennen. Also nach der Beschleunigungsphase lassen wir rollen und balancieren zwischen Vortrieb und Windwiderstand. Das tun wir selbstverstaendlich mit der niedrigst moeglichen Drehzahl, wo wir am wenigsten tatsaechlichen Kraftstoffverbrauch haben.
Also in der Stadt kann man schon mal 1-2-4 oder gar 1-2-5 schalten.
Und dabei fahren wir so vorrausschauend / vorrausrechnend, dass ...
»eine gleitende Fahrweise. Jedes Abbremsen bedeutet, dass ich die zuvor teuer investierte Energie in nutzlose Wärme umwandele. Der Idealfall wäre also eine Fahrweise ganz ohne Bremsen. Dazu muss man sehr früh ausrollen lassen und den Schwung nutzen, was natürlich im großen Gang wiederum viel besser geht, weil hier die Motorbremswirkung geringer ist«
Genau, so faehrt man Auto.
Spass macht es ja, z.B. auf der AB mit Hilfe der Leitpfosten mitzuzaehlen, wie lange man fuer eine Strecke braucht, wenn man dabei langsamer oder schneller wird - wie z.B. beim Ueberholen von Lastwaegen oder beim Auflaufen auf einen Pulk oder beim in die Ausfahrt rollen oder dergleichen.
Das immer wieder zu trainieren fuehrt letztendlich zu einer Fahrweise, bei der es eine Karre im Notfall sogar noch mit Daumendruecken statt Benzin ueber den letzten Pass vor der Tankstelle schafft.. :-)
Georg_g
09.11.2007, 15:51 Uhr
zu: Spritsparend fahren
Du stimmst mir zwar zu, aber ich verstehe dennoch nicht, warum ich beim Rollenlassen mit so hohen Drehzahlen fahren soll. Auch wenn das Drehzahlspektrum bei einem Motorrad ein ganz anderes sein kann, erscheinen mir 7000-9000 1/min zum Rollenlassen viel zu viel. Die CBR 600 lässt sich bei geringer Last auch mit 2000 1/min ruckfrei fahren.
FLiszt
09.11.2007, 19:47 Uhr
zu: Spritsparend fahren
»Die CBR 600 lässt sich bei geringer Last auch mit 2000 1/min ruckfrei fahren. «
Hmmmm.. nein. Das ist definitiv viel zu wenig. Obwohl die modernen Einspritzer-CBRs erfreulich elastisch geworden sind.
Die PC37 faengt erst bei ca. 5000 das Schieben an.
Und am Motorrad kommt noch ein Sicherheitsaspekt hinzu: Erstens will man in einer Gefahrensituation mit einem kurzen Gasstoss fluechten koennen, zweitens will man das Motorrad in der Kurve mit dem Gas stuetzen.
Schon fuer das Stuetzgas sind 2000 viel zu wenig.
Auf 4000 koennen wir uns vielleicht einigen, wenn wir den Spassfaktor mal ganz aussen vorlassen.
Aber wenn ich Sprit sparen will, fahre ich eh nicht Motorrad - da lauf ich lieber mit einer Flasche voll Benzin ums Haus, rufe "brumm brumm" und freue mich danach dass das ganze Benzin noch da ist..
Georg_g
09.11.2007, 20:37 Uhr
zu: Spritsparend fahren
»Die PC37 faengt erst bei ca. 5000 das Schieben an.«
Ich dachte, wir reden über gleichmäßiges, konstantes Dahinrollen. Dazu muss die Maschine ja nicht "schieben".
»Und am Motorrad kommt noch ein Sicherheitsaspekt hinzu: Erstens will man in einer Gefahrensituation mit einem kurzen Gasstoss fluechten koennen, zweitens will man das Motorrad in der Kurve mit dem Gas stuetzen.«
Siehe oben. Aber ich merke schon: Wir haben bei solchen theoretischen Erörterungen jeweils ein ganz anderes Bild vor dem geistigen Auge. Ich bringe jedenfalls mit "rollen lassen" weder kräftig "schieben", noch "stützen", noch "flüchten" in Verbindung.
»Aber wenn ich Sprit sparen will, fahre ich eh nicht Motorrad - da lauf ich lieber mit einer Flasche voll Benzin ums Haus, rufe "brumm brumm" und freue mich danach dass das ganze Benzin noch da ist..«
Sehr umwelt- und ressourcenschonend von dir. Und der Spaßfaktor kommt dabei auch nicht zu kurz. ;-)
Aimee
13.11.2007, 21:52 Uhr
zu: Spritsparend fahren
ich bin gestern die paar km nach Frankreich gefahren: ganze 10 Cent pro Liter Super billiger!
Soviel zu Spritpreise reduzieren.
Aimee
Efreet
14.11.2007, 07:48 Uhr
zu: Spritsparend fahren
Und ich bin gestern wie immer in der Schweiz tanken gewesen.
Da kostet mich Bleifrei 95 im Moment 1.08€.
Da hab ich noch mehr gespart :)
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.1.04-104-B / 3 Fehlerpunkte
Weshalb ist es möglich, dass ein Fahrer das Zeichen "Vorfahrt gewähren" an der nächsten Kreuzung nicht wahrnimmt?
Ausbau und Verlauf der Straße erwecken den Eindruck einer Vorfahrtstraße
Die durchgehende Beleuchtung kann zu der Annahme verleiten, an der Kreuzung Vorfahrt zu haben
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.5.01-109 / 3 Fehlerpunkte
Welche Fahrweise führt zu hohem Kraftstoffverbrauch?
Rasantes Anfahren und unnötiges Beschleunigen
Volles Ausfahren aller Gänge
Fahren mit hoher Geschwindigkeit
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.2.05-104 / 3 Fehlerpunkte
Wie müssen Sie einen Überholvorgang beenden?
Ohne den Überholten zu behindern, so bald wie möglich wieder nach rechts einordnen
Dicht vor dem Überholten wieder auf die rechte Fahrbahnseite wechseln
Das Wiedereinordnen rechtzeitig und deutlich anzeigen
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