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Die Diskussion –ab diesem Beitrag– als Lesezeichen/Favoriten speichern kind87
03.08.2006, 01:28 Uhr

merkwürdiges Gefühl beim Fahren

An anderer Stelle hatten wir jetzt das Thema Schulterblick.
Ich habe in den mittlerweile knapp 8Monaten, die ich meinen FS jetzt habe, des öfteren das Gefühl gehabt, nicht alles mitzubekommen. Mir ist schon klar, dass man niemals ALLES mitbekommen kann, aber manchmal habe ich trotz Schulterblick das Gefühl, etwas übersehen zu haben. Liegt es vielleicht daran, dass ich den Schulterblick in dem Moment bewusst gemacht habe, also über mein Handeln sinnierte?
Wenn ich nicht über das nachgedacht habe, was ich da gerade getan habe, dachte ich hinterher auch ab und zu "jetzt fährst du gerade mal richtig gut und hast mehr Spaß bei der Sache also normal".
Wie geht es euch? Hattet ihr sowas am Anfang auch oder habt ihr das jetzt auch manchmal?
Nicht, dass ich mir deswegen ernsthaft Sorgen machen würde, aber mich würden halt mal eure Erfahrungen diesbezüglich interessieren.
Danke im Voraus.

Die Diskussion –ab diesem Beitrag– als Lesezeichen/Favoriten speichern FLiszt
03.08.2006, 09:31 Uhr

zu: merkwürdiges Gefühl beim Fahren

Ein guter Plan ist es, zweimal zu gucken, und zwischen Schulterblick und Rueckspiegel hin und her zu wechseln. Sicherlich ist das als Anfaenger schwer, wenn man noch nicht genau weiss wo man hingucken muss, und noch mit der Bedienung des Fahrzeuges zu kaempfen hat...
Aber zwei- drei- mehrmals gucken lohnt sich!
Du machst ja nicht Schulterblick als gymnastische uebung oder lustige Showeinlage, sondern du suchst in dem Moment den Bereich wo dein Spiegel nicht hinkommt nach potentiellen Hindernissen ab.
Der Schulterblick ist also Teil eines Ganzen, was "komplette Uebersicht ueber das Vorgehen hinter mir" heisst.
Nun ist es so, dass man mit einmaligem Blick ein Fahrzeug zwar erfassen kann, aber nicht die Geschwindigkeit einschaetzen kann. Dafuer muss man a) laenger gucken, oder b) mehrmals gucken.
Da wir fuer a) keine Zeit haben (wir wollen ja irgendwann losfahren bzw. abbiegen) machen wir b) und gucken oefter.

In der Praxis sieht das in etwa so aus:
(Ueberqueren einer Vorfahrtsberechtigten Strasse) Anhalten - gugg links - gugg rechts - gugg links - gugg gradeaus - gugg rechts - fahr geradeaus.
(Einfahren auf die Autobahn vom Zubringer) Noch bevor wir auf dem Zubringer parallel zur AB sind suchen wir uns eine Luecke. Neben die Luecke fahren, gleiches Tempo. Gucken Aussenspiegel - Schulterblick - Aussenspiegel - vorne - Aussenspiegel - Schulterblick - in die Luecke gleiten lassen.
(Spurwechsel nach links) Innenspiegel - Blinken - Aussenspiegel - Schulterblick - Aussenspiegel - vorne - Innenspiegel - Aussenspiegel - Schulterblick - rueberziehen.

Hoert sich uebertrieben an, ist es aber gar nicht - mit steigender Fahrpraxis erfasst der Blick das Verkehrsgeschehen schneller, und die Blicke werden recht kurz. Fahr Motorrad, dann lernst du das am schnellsten (oder wirst umgenietet).

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03.08.2006, 09:52 Uhr

zu: merkwürdiges Gefühl beim Fahren

Es mag vielleicht übertrieben klingen, aber ich schaue beim fahren immer mindestens ebenso oft in die Spiegel, wie nach vorne. Ich weiß also, was verkehrsmäßig hinter mir los ist, und wenn ein Fahrzeug, das ich eben noch im Spiegel gesehen habe, plötzlich weg ist, wir bei einem Spurwechsel mein Schulterblick noch etwas aufmerksamer durchgeführt, als normalerweise.
Die Tatsache, das Verkehrsgeschehen hinter mir nicht erst bei relevanten Fahrmanövern komplett erfassen zu müssen, gibt mir eine größere Sicherheit.
Gruß
Lothar

Die Diskussion –ab diesem Beitrag– als Lesezeichen/Favoriten speichern FLiszt
03.08.2006, 10:14 Uhr

zu: merkwürdiges Gefühl beim Fahren

»Es mag vielleicht übertrieben klingen, aber ich schaue beim fahren immer mindestens ebenso oft in die Spiegel, wie nach vorne. Ich weiß also, was verkehrsmäßig hinter mir los ist, und wenn ein Fahrzeug, das ich eben noch im Spiegel gesehen habe, plötzlich weg ist, wir bei einem Spurwechsel mein Schulterblick noch etwas aufmerksamer durchgeführt, als normalerweise.«

Richtiges Verhalten, richtige Erklaerung, richtige Reaktion.

»Die Tatsache, das Verkehrsgeschehen hinter mir nicht erst bei relevanten Fahrmanövern komplett erfassen zu müssen, gibt mir eine größere Sicherheit.«

Genau. Dir und anderen. So und nicht anders funktioniert Fahren. Kannst du das bitte sovielen Leuten wie moeglich um dich herum beibringen? Danke!

Die Diskussion –ab diesem Beitrag– als Lesezeichen/Favoriten speichern globalplayer
03.08.2006, 10:26 Uhr

zu: merkwürdiges Gefühl beim Fahren

@Lothar

Genau so mache ich das auch...anders ist das echt schwierig, bzw. dauert dann viel zu lange.

Die Diskussion –ab diesem Beitrag– als Lesezeichen/Favoriten speichern Lizzard
03.08.2006, 14:38 Uhr

zu: merkwürdiges Gefühl beim Fahren

Muss mich da ebenfalls Lothar anschließen. Wenn nur jeder so fahren würde, gäbe es auch viel weniger (Auffahr)Unfälle.

Durch diese Fahrweise lassen sich auch Fehler von anderen Verkehrsteilnehmern ausbügeln. Vor kurzem kam ich auf den Moped vor einer Ampel zum Stehen. Hinter mir sah ich da schon diesen Polo auf mich zu kommen. Der Fahrer hatte vorher schon geträumt und irgendwas am Radio rumgefummelt.

Ich also noch schnell zur Seite und schon quietschten seine Räder. Nen halben Meter vor dem Auto kam er zum Stehen. Tja, da hätte ich normalerweise gestanden. That's it...

Die Diskussion –ab diesem Beitrag– als Lesezeichen/Favoriten speichern FLiszt
03.08.2006, 19:04 Uhr

zu: merkwürdiges Gefühl beim Fahren

»Durch diese Fahrweise lassen sich auch Fehler von anderen Verkehrsteilnehmern ausbügeln.«

So ist es. Denn immerhin gelten im Strassenverkehr zwei Grundregeln:
a) Alle Verkehrsteilnehmer ausser dir selber sind bloed, blind, taub und fahruntuechtig.
b) Du bist unsichtbar, die andern koennen dich gar nicht sehen selbst wenn sie wollten (wollen aber nicht, siehe a) )

Aus diesen Grundregeln folgt dann der Grundsatz:

Du allein bist dafuer verantwortlich, dass dir und anderen nichts passiert - egal, wie unfaehig / illegal / bescheuert die anderen unterwegs sind.

Und aus diesem Grundsatz folgt dann alles andere - Ueberleben eben.

»Vor kurzem kam ich auf den Moped vor einer Ampel zum Stehen. Hinter mir sah ich da schon diesen Polo auf mich zu kommen. Der Fahrer hatte vorher schon geträumt und irgendwas am Radio rumgefummelt.«

Ahh, den von mir schon oefters hier propagierten Kniff - ersten Gang drinlassen und Blick in den Rueckspiegel, bis das Fahrzeug hinter dir steht, erst dann die letzten 1 1/2 Meter zur Haltelinie vorrollen - konntest du also schon in der Praxis verifizieren? Schoen fuer dich, du bist um eine wichtige Erfahrung reicher.

Die Diskussion –ab diesem Beitrag– als Lesezeichen/Favoriten speichern Lizzard
03.08.2006, 19:28 Uhr

zu: merkwürdiges Gefühl beim Fahren

>>>...konntest du also schon in der Praxis verifizieren? Schoen fuer dich, du bist um eine wichtige Erfahrung reicher. <<<

Jap. Also das ging alles bisschen schnell. Ich schaute in den Rückspiegel und sah den Polo halt hinter mir. Die Ampel schaltete auf gelb und mein Vordermann legte eine etwas schärfere Bremsung hin. Ich hab erst damit gerechnet er fährt noch rüber, aber naja. Deswegen musste ich auch etwas härter als normal bremsen.

Der Polo hatte jedoch nen riesen Abstand und kam schnell näher. Tja, da die Spur neben mir frei war (ich musste nicht extra nochmal in den Spiegel schauen, aufgrund meiner umsichtigen Fahrweise), rollte ich dann dort rüber.
Quiiiieeeeeetsch... das Übliche...

>>>ersten Gang drinlassen und Blick in den Rueckspiegel, bis das Fahrzeug hinter dir steht, erst dann die letzten 1 1/2 Meter zur Haltelinie vorrollen<<<

Das mach ich immer so, auch im PKW. Oder ich bremse halt ganz weich ab. Dadurch hab ich schon den ein oder anderen Crash vermieden.

Ich möchte übrigens für alle anderen Teilnehmer in diesem Forum nochmal hervorheben, dass ich sowas automatisch mache. Ich merk es sozusagen schon garnicht mehr...
Ist also keine besondere Anstrengung oder Konzentration nötig.

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